Was passiert als erstes, wenn ein US-Prsident auf handverlesene chinesische Studenten trifft? Larry Summers schlft ein. Der oberste Wirtschaftsberater des US-Prsidenten war in der Air Force One nach Shanghai mitgereist. Nun sa er im fensterlosen Festsaal des Museums fr Wissenschaft und Technik. Sein Prsident hielt eine kurze Ansprache, bevor die Studenten Fragen stellen durften. Der Prsident gab sich Mhe, Summers auch. Er sttzte das Gesicht ab. Er rieb sich die Augen. Mannhaft kmpfte er gegen den Schlaf. Aber der Schlaf war schlielich strker. Man muss Summers nicht mgen, aber man kann ihn verstehen.
Was als Townhall-Meeting angekndigt war, hatte mit der hitzigen, oft lautstarken Debattenkultur in den USA nichts gemein. Die chinesischen Studenten waren an Artigkeit kaum zu berbieten. In jeder Berliner Kita geht es lebhafter zu.
Vielleicht lag es daran, dass eine Hundertschaft von heimischen Geheimdienstlern bereitstand, das Ereignis zu bewachen, vor dem Museum, im Museum und auch im Festsaal selbst wurde auffllig unauffllig patrouilliert. Dabei war die grte Gefahr die Langeweile. Amerikas "erster pazifischer Prsident", wie Obama sich am Tag zuvor bezeichnet hat, redete so gedmpft, als halte er ein Einfhrungsreferat zum Thema "Macht und Meditation".
Er machte sich unauffllig. Er nahm den Ton der hier Versammelten auf, um auf ihrer Frequenz zu senden. Er sei hier, um zuzuhren, zu lernen, um Partner fr seine Politik zu gewinnen, sagte er. Dialog war sein Lieblingswort. Beim fnften Mal hrte man auf zu zhlen.
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Obama in China: Besuch bei der KonkurrenzEr glaube, dass es heute kein Problem gebe, das ohne China und Amerika zu lsen sei. Man msse nach Krften kooperieren. Er wolle China nicht eindmmen. So reden Manager, wenn sie aus zwei Firmen versuchen eine zu machen. Jeder wei dann zwar, dass nicht die Wahrheit gesprochen wird. Aber jeder wei auch, dass es gar nicht anders geht, wenn zwei Kulturen nicht aufeinanderprallen sollen. Amerika und China seien sich hnlich und unterschiedlich zugleich, sagte Obama.
Shanghai ist dafr der beste Beweis. Es sieht aus wie New York - Wolkenkratzer, Stoverkehr, im November regnet es. Aber es ist ein New York ohne Freiheitsstatue und ohne Zugang zur Internetseite von youtube.
Schmeicheleien aus dem Mund des Prsidenten
Wenige Stunden bevor Obama das Museum betrat, wurden von der zustndigen Zensurbehrde noch schnell 1800 Web-Seiten geschlossen, berichtete die Lokalzeitung. Die Polizei, auch das stand zu lesen, mache derzeit Jagd auf Karaokebars und Spielhllen. Man wolle, sagt der Polizeisprecher, "die Gesellschaft subern". Man knnte meinen, Summers sei in der vergangenen Nacht in einer der Bars gewesen, die dem Auge der Gesetzeshter entgangen sind.
Obama sprach ber Frauenrechte. Summers' Kopf sackte in Richtung der rechten Schulter weg. Er hatte sichtlich den Anschluss im amerikanisch-chinesischen Dialog verloren. Der neben ihm sitzende David Axelrod war genauso mde, aber er konnte es besser verbergen. Er kramte einen Stift aus der Tasche und begann, sich Notizen zu machen. Das war doppelt klug: Es sah gelehrig aus, wo er doch in der Blickachse des Chefs sa, und es half beim Wachbleiben. Axelrod ist der oberste Strategieberater Obamas. Hier konnte man lernen, warum.
Die Studenten fragten das, was man als chinesischer Student so fragt, wenn man seine Parteikarriere befrdern will. Wie der Prsident zu Taiwan steht? Wie er den Frieden sichern will? Obama antwortete, was man so antwortet, wenn man das fr den morgigen Dienstag geplante Gesprch mit der chinesischen Staatsfhrung nicht belasten will. Er sei fr die Ein-China-Politik, also gegen die Unabhngigkeit Taiwans. Und fr den Frieden zu arbeiten sei hart und bedrfe mehr als einen US-Prsidenten, zum Beispiel noch einen chinesischen. Groe Mchte mssen kooperieren, schmeichelte er.
Obama preist das freie Web
Der US-Botschafter brachte dann ein bisschen Schwung in die Veranstaltung mit einer Frage nach Twitter und dem freien Zugang zum Internet, wobei die beiden Worte nur der Platzhalter fr die Worte Demokratie und Freiheit waren. Die Frage gefiel dem Prsidenten. Wahrscheinlich hatte er sie selbst mitgebracht.
Seiner Meinung nach komme eine Gesellschaft besser voran, wenn sie offen sei, sagte Obama, offen auch fr die Meinung Andersdenkender. Ohne das Internet wre er gar nicht Prsident geworden. Natrlich wrden die Mchtigen im Internet viel kritisiert, er jetzt auch. Aber nicht nur das Land werde dadurch besser, sondern auch der Prsident. Er jedenfalls halte den offenen, den ungefilterten Zugang zu Informationen fr ein "universelles Recht".
So freundlich hatte den Chinesen noch keiner gesagt, dass sie eine Diktatur sind. Rockstars sammeln Zimmerschlssel, Obama Sympathiepunkte. Der Schlussapplaus fiel grozgig aus. Er war das notwendige Signal zum Aufbruch, vor allem fr Larry Summers. Der schreckte hoch, klatschte schnell noch die letzte Runde mit. Richtig erfrischt sah er jetzt aus.
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